Wintersport in Torfhaus

Langlaufloipen Loipennetzkarte 1 Loipennetzkarte 2
Gesamtlänge  40 km
Loipen auf 16 km
Loipenhöhen 330-900 m
Schwierigkeit überwiegend mittelschwer
1. Loipe - Bad Harzburg
Einstieg Torfhaus; für die Teilstrecke Molkenhaus bei Bad Harzburg

Streckenlänge

16km;Teilstrecke  Torfhaus-Molkenhaus 8 km Teilstrecke Molkenhaus- Bad Harzburg 8 km
Profi lange, z.T. steile Abfahrten wechseln mit flachen Passagen; Gesamtsteigung bzw. Gefälle 540 m
Besonderheiten Der Abschnitt Molkehaus-Bad Harzburg hat einige schwierige Passagen und wird nur bei guter Schneelage unterhalten
Bewertung mittelschwere Loipe

Wegbeschreibung
Der Loipeneinstieg befindet sich in Torfhaus unmittelbar an der B 4, und zwar genau dort, wo gegenüber die L 504 nach Altenau abzweigt. Von der Bushaltestelle hzw. dem Großparkplatz folgt man zunächst der B 4 in Richtung Braunlage. Das Loipentor linker Hand am Waldrand ist - sofern nicht allzu starker Nebel herrscht - weithin  sichtbar. Um nach Bad Harzburg zu gelangen, muß man kurz hinter dem Loipentor nach links auf den Torfmoorweg abbiegen. Vorbei am alten Torfstich des Radauer-Born-Moors - hier entspringt übrigens die Radau, deren Wasser man an der B 4 bei Bad Harzburg schon vor 130 Jahren zu einem Kunstwasserfall aufgestaut hat - führt die Loipe zunächst leicht bergan, um dann mit beachtlichen Gefälle vorbei am Schubenstein, einem in dichten Fichtenwald versteckten Granitfelsen, auf den Kaiserweg zu stoßen (der Rechtkurve folgen und dann links halten). Der Kaiserweg ist ein uralter Handelsweg, der jahrhundertelang die kürzeste Verbindung zwischen Norddeutschland und Thüringen bildete. 1073 diente die ursprünglich "Heidenstieg" genannte Route Kaiser Heinrich IV. als Fluchtweg vor den aufständischen Sachsen, die den Kaiser damals aus der belagerten Harzburg vertrieben hatten. Auf den nächsten Kilometern folgen wir diesem geschichtsträchtigen Weg, der lange Zeit auch dem Erztransport diente. Zunächst geht es dabei wieder deutlich bergab, 

vorbei am Abbenstein, einem weiteren markanten Granitgebilde,  bis nach rund 4 Kilometern genußvoller Laufstrecke in mehr oder minder ebenen Gelände das Molkenhaus erscheint, eine traditionsreiche Nationalpark- Waldgaststätte, die zu einer zünftigen Einkehr lädt. Von hieraus geht es nur bei wirklich guter Schneelage weiter über Tiefe Kohlstelle, Rabenklippe (vom gleichnamigen Wirtshaus bietet sich ein imposanter Blich über das tief eingeschnittene Eckertal zum Brocken) und Uhlenklippe durch das Stübchental nach Bad Harzburg. Bei nicht ausreichender Schneelage steht Ihnen als Alternative der Rückweg auf der Harzburger Loipe nach Tofhaus offen, oder Sie laufen, soweit die Schneelage es zuläßt, auf dem Skiwanderweg durch das Kalte Tal Richtung Bad Harzburg und tragen den letzten Streckenabschnitt. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch der Harzburger Loipe an Wochenenden mit Skibus-Pendel- Verkehr zwischen Bad Harzburg und Torfhaus. Wer unangenehme Wartezeiten durch Staus am berüchtigten Torfhausberg und das nicht immer risikolose Befahren der B 4 (generell nur mit Winterausrüstung empfehlenswert!) vermeiden möchte, sollte in Bad Harzburg unbedingt in den Skibus umsteigen. Wer später vom Molkenhaus auf dem Skiwanderweg durch das Kalte Tal nach Bad Harzburg abfährt, gelangt zum Parkplatz an der Skibus-Haltestelle.

2. Loipe Torfhaus- Dreieckiger Pfahl
Einstieg  Torfhaus an der B 4; die Loipe ist auch vom  Parkplatz  Ehrenfriedhof an der B 4 oder von Oderbrück erreichbar
Steckenlänge  14 km
Profil überwiegend eben mit leichten Anstiegen und Abfahrten; Gesamtsteigung 170 m
Besonderheiten Aussichtspunkt Dreieckiger Pfahl,Informationstafeln am Abbegraben, am Quitschenberg und am Eckersprung
Bewertung relativ einfache, allerdings oft recht stark belaufene Loipe mit interessanten  Sehenswürdigkeiten, nur selten für den ungestörten Naturgenuss geeignet

Wegbeschreibung
Der Loipeneinstieg befindet sich in Torfhaus unmittelbar an der B 4, und zwar genau dort, wo gegenüber die L 504 nach Altenau abzweigt. Von der Bushaltestelle bzw. dem Großparkplatz folgt man zunächst der B 4 in Richtung Braunlage. In Richtung Dreieckiger Pfahl biegt man hinter dem gut sichtbaren Loipentor nach rechts auf den Goetheweg in Richtung Brocken ab. Zunächst führt die Loipe durch einen Fichtenwald, doch schon nach wenigen hundert Metern lichtet dieser sich, und man steht vor einer großen leicht aufgewölbten Freifläche, dem Großen Torfhausmoor, auch Radauer-Born-Moor genannt. Es ist eines der größten Hochmoore des Harzes. Die Mächtigkeit der Torfschicht beträgt hier mittlerweile über 5 m, eine im Harz selten erreichte Höhe. Im Hintergrund thront keine 5 Kilometer entfernt der höchste Berg des Harzes, der 1140 m hohe Brocken, sofern er sich nicht gerade in Nebel hüllt. Unmittelbar hinter dem Lenkungsgatter, das die empfindliche Hochmoorvegetation vor dem Betreten schützen soll, findet man so seltene Pflanzen wie den Sonnentau oder die Zwergbirke, eine Pflanze, die als echtes Eiszeitrelikt gilt. Nur wenige Meter oherhalb der Loipe begleitet uns von nun an ein kleines Gewässer, das sichtlich von Menschenhand angelegt ist. Es handelt sich um den Abbegraben, ein über 1,5 km langer Graben, der Bestandteil des Oberharzer Wasserwirtschaft ist. Um Konflikte mit den auch im Winter zahlreichen Brockenwanderern zu vermeiden, überwindet die Loipe neuerdings auf einer kleinen Brücke den Abbegraben und führt im Rechtsbogen durch Fichtenhochwald zum Kaiserweg. Hier wenden wir uns erst nach links, schwenken aber schon nach 50 Metern wieder auf den Goetheweg nach rechts hinauf zum Quitschenberg. Wer weiter auf dem Kaiserweg läuft, stößt nach 1,5 km langer Abfahrt auf die Loipe Torfhaus-Bad-Harzburg.. Früher, möglicherweise noch zur Zeit Goethes, wuchsen auf dem Quitschenberg viele Ebereschen, die ein echter Harzer ,,Quitschen" nennt. Weil der Harzer Bergbau Unmengen an Holz verschlang, wurden sie wie die meisten Laubbäume im Oberharz gerodet und durch schnel1 wachsende Fichten ersetzt. Heute ist der Fichtenwald auf weiten Flächen abgestorben. Er ist dem Buchdrucker, einer Borkenkäferart, zum Opfer gefallen, die sich begünstigt durch die trockenen, warmen Sommer der letzten Jahre - vielleicht schon Vorboten einer menschlich verursachten 

Klimaerwärmung - massenhaft vermehren konnte. Die durch den ,,Sauren Regen" stark geschwächten Fichten hatten keine Abwehrkräfte mehr - sie waren ein gefundenes Fressen für den Buchdrucker. Doch neuer Wald wächst bereits wieder unter den kreuz und quer übereinanderliegenden Stämmen heran. Wer genau hinsieht, bemerkt bei nicht all zu hoher Schneelage sogar im Winter eine Vielzahl kleiner Ebereschen, die gerade dabei sind, sich ,,ihren" Berg zurückzuerobern. Die Informationstafeln auf dem Quitschenberg geben Ihnen Einblick in die fatalen Auswirkungen von Luftverschmutzung und Borkenkäfervermehrungen auf Waldökosysteme. Sie zeigen auch die Möglichkeiten und Grenzen einer natürlichen Waldentwicklung im Nationalpark. Weiter bis zur Rasthütte am Eckersprung geht es nur noch kaum merklich bergan. Gleich links hinter der großen Informationstafel liegt die gurgelnde Quelle der Ecker, deren Wasser man etwas weiter nördlich zum Eckerstausee aufgestaut hat. Hinter dem Eckersprung kommen wir aus dem dichten Wald heraus und finden uns auf einer weiten Kahlschlagfläche wieder, die noch aus alten DDR-Zeiten stammt. Tatsächlich - hier verlief die deutschdeutsche Grenze; hier endete damals der Goetheweg. Heute führt der neue Goetheweg die Wanderer wieder in großen Scharen entlang des Gleisbetts der Brockenbahn auf den höchsten Harzgipfel. Wir werden jedoch der Anziehungskraft des Brockens nicht erliegen - zumal auch keine geeignete Trasse für Skilangläufer auf den Berg führt, und biegen nach rechts ein in den alten Kalonnenweg, der nach einem knappen Kilometer Wegstrecke mit kurzen sportlichen Abfahrten und Anstiegen zum Dreieckigen Pfahl (in der Nähe Toilettenhäuschen) führt. Von hier geht es auf der Schierker Straße zurück Richtung Torfhaus. Am Brockenfeldmoor biegt die Loipe scharf rechts ab und führt vorbei an den Hopfensäcken, einem markanten Granitfelsen, zunächst in mäßigem, später nur noch leichtem Gefälle zurück auf den Goetheweg nach Torfhaus. Wer übrigens am Brockenfeldmoor die Abzweigung verpaßt hat, kann seinen Irrtum wenig später an der Kreuzung von Kaiserweg und Schierker Straße korrigieren. Hinter der Schutzbütte rechts führt eine weitere Spur zurück Richtung Torfhaus. Wer links abbiegt, gelangt auf dem Kaiserweg nach Oderbrück.

3. Verbindungsloipe Torfhaus- Altenau - Stieglitzecke

Einstieg  

Torfhaus an der B 4/L 504, Parkplatz am Rindkopf ; Altenau; Stieglitzecke an der Harzhochstraße B242
Streckenlänge 6 bzw. 8 km
Profil lange, teilweise auch steile  Anstiege und  Abfahrten; Gesamtsteigung 150 m bzw. 260 m in Gegenrichtung von Altenau nach Torfhaus ca. 400 m
Besonderheiten Aussichtspunkt Wolfswarte, nach Stieglitzecke ab Okersteine 400 m Tragestrecke bis Philippsbrücke
Bewertung mittelschwere Loipe für anspruchsvolle Läufer mit schöner Aussicht von der Wolfswarte

Wegbeschreibung
Diese ebenso landschaftlich reizvolle wie läuferisch anspruchsvolle Langlaufloipe verbindet Torthaus nicht nur mit dem Loipennetz von Altenau, sondern stellt darüber hinaus den Anschluß zur Acker-Loipe her. Vom Parkplatz am Rinderkopf in Torfhaus führt die Loipe auf der gegenüberliegenden Straßenseite zunächst bergab, um wenig später auf den Bohlweg einzuschwenken. Schon nach kurzem Anstieg (ca. 100 m) zweigt hier die Verbindungsloipe Torfhaus Altenau - Stieglitzecke rechts ah und führt unter der Lichtleitung in starkem Anstieg Richtung Wolfswarte (918 m). Wer geradeaus weiterläuft, erreicht nach gut 2,5 km den Oderteich und gelangt auf die Verbindungsloipe Oderbrück-Sonnenberg. Zurück zur Wolfswarte, die sich, wo viele Harzkenner aus der Vergangenheit wissen, noch bis vor wenigen Jahren in geschlossenen Fichtenwald hüllte. Infolge des ,,Sauren Regens", der durch extrem warme Sommer begünstigten Borkenkäfervermehrung sowie mehreren Sturmwürfen ist dieser in den letzten Jahren mehr und mehr einem lichten Pionierwald als Eberesche, Birke und Fichte gewichen. Die abgestorbenen, zum Teil stehenden oder bereits umgefallenen Fichtenstämme machen zwar einen gespenstischen Eindruck, 

doch ihr Verbleib ist eine elementare Voraussetzung für die Wiederbewaldung der Bergkuppe, die aufgrund der hier herrschenden extremen Klimabedingungen nur sehr langsam voranschreitet. Ein kurzer Abstecher auf die Quarzitblockhalde des Gipfels (918 m) lohnt besonders bei gutem Wetter, bietet sich doch von hier oben eine herrliche Aussicht über den Westharz. Auf der folgenden Abfahrt vorbei an der Rasthütte Wilde Sau können sich die vom Anstieg arg strapazierten Muskeln wieder erholen. An der Abzweigung Okersteine muß man sich spätestens entscheiden: Will man weiter ins Tal nach  Altenau (2,5 km) abfahren, muß man sich hier rechts halten. Wer weiter Richtung Stieglitzecke läuft, muß zunächst die Große Oker überqueren, die sich hier tief ins quarzithaltige Grundgestein eingekerbt hat. Um auf die andere Seite des Wildbaches zu gelangen, muß man die Ski abschnallen und ca. 400 m steil bergab bis zur Philippsbrücke (680 m) tragen. Von hier führt die Loipe steil bergauf zur Branderklippe (765 m), um dann auf dem letzten Kilometer bis nach Stieglitzecke nur noch kaum merklich anzusteigen. Wer dort angekommen ist und die dreispurige B 242 überquert hat (bitte äußerste Vorsicht!), kann sich bei genügend Ausdauer noch einen schönen Nachmittag auf der Acker-Loipe (13km) machen.


Ski alpin Zwei Skilifte (Länge 600 m Höhenunter- schied: 70 m) 

Rodeln Torfhaus/Molkenhaus ist Bergbahnbenutzung möglich