Wegbeschreibung
Der Loipeneinstieg befindet sich in Torfhaus unmittelbar an der B 4, und zwar genau dort, wo gegenüber die L 504 nach
Altenau abzweigt. Von der Bushaltestelle bzw. dem Großparkplatz folgt man zunächst der B 4 in
Richtung Braunlage. In Richtung Dreieckiger Pfahl biegt man hinter dem gut
sichtbaren Loipentor nach rechts auf den Goetheweg in Richtung Brocken ab. Zunächst führt
die Loipe durch einen Fichtenwald, doch schon nach wenigen hundert Metern lichtet
dieser sich, und man steht vor einer großen leicht aufgewölbten Freifläche, dem Großen Torfhausmoor, auch
Radauer-Born-Moor genannt. Es ist eines der größten Hochmoore des Harzes. Die Mächtigkeit der Torfschicht
beträgt hier mittlerweile über 5 m, eine im Harz selten erreichte Höhe.
Im Hintergrund thront keine 5 Kilometer entfernt der höchste Berg des Harzes, der 1140 m
hohe Brocken, sofern er sich nicht gerade in Nebel hüllt. Unmittelbar
hinter dem Lenkungsgatter, das die empfindliche Hochmoorvegetation vor dem Betreten schützen soll,
findet man so seltene Pflanzen wie den Sonnentau oder die Zwergbirke, eine Pflanze,
die als echtes Eiszeitrelikt gilt. Nur wenige Meter oherhalb der Loipe
begleitet uns von nun an ein kleines Gewässer, das sichtlich von Menschenhand angelegt ist.
Es handelt sich um den Abbegraben, ein über 1,5 km langer Graben, der
Bestandteil des Oberharzer Wasserwirtschaft ist. Um Konflikte mit den auch im Winter zahlreichen
Brockenwanderern zu vermeiden, überwindet die Loipe neuerdings auf einer
kleinen Brücke den Abbegraben und führt im Rechtsbogen durch
Fichtenhochwald zum Kaiserweg. Hier wenden wir uns erst nach links, schwenken aber schon nach
50 Metern wieder auf den Goetheweg nach rechts hinauf zum Quitschenberg. Wer weiter auf dem Kaiserweg läuft,
stößt nach 1,5 km langer Abfahrt auf die Loipe Torfhaus-Bad-Harzburg..
Früher, möglicherweise noch zur Zeit Goethes, wuchsen auf dem Quitschenberg viele Ebereschen, die ein echter Harzer ,,Quitschen" nennt. Weil der Harzer
Bergbau Unmengen an Holz verschlang, wurden sie wie die meisten Laubbäume im Oberharz gerodet
und durch schnel1 wachsende Fichten ersetzt. Heute ist der Fichtenwald auf weiten
Flächen abgestorben. Er ist dem Buchdrucker, einer Borkenkäferart, zum Opfer gefallen, die sich begünstigt
durch die trockenen, warmen Sommer der letzten Jahre - vielleicht
schon Vorboten einer menschlich verursachten
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Klimaerwärmung - massenhaft vermehren konnte.
Die durch den ,,Sauren Regen" stark geschwächten Fichten hatten keine
Abwehrkräfte mehr - sie waren ein gefundenes Fressen für den
Buchdrucker. Doch neuer Wald wächst bereits wieder unter den kreuz und quer übereinanderliegenden Stämmen heran. Wer genau
hinsieht, bemerkt bei nicht all zu hoher Schneelage sogar im Winter eine Vielzahl kleiner
Ebereschen, die gerade dabei sind, sich ,,ihren" Berg zurückzuerobern.
Die Informationstafeln auf dem Quitschenberg geben Ihnen Einblick in die
fatalen Auswirkungen von Luftverschmutzung und Borkenkäfervermehrungen auf
Waldökosysteme. Sie zeigen auch die Möglichkeiten und Grenzen einer natürlichen
Waldentwicklung im Nationalpark. Weiter bis zur Rasthütte am Eckersprung
geht es nur noch kaum merklich bergan. Gleich links hinter der großen Informationstafel liegt die gurgelnde
Quelle der Ecker, deren Wasser man etwas weiter nördlich zum Eckerstausee aufgestaut hat. Hinter dem Eckersprung kommen
wir aus dem dichten Wald heraus und finden uns auf einer weiten Kahlschlagfläche wieder, die noch aus alten DDR-Zeiten stammt. Tatsächlich - hier verlief die deutschdeutsche Grenze;
hier endete damals der Goetheweg. Heute führt der neue Goetheweg die Wanderer wieder in großen Scharen entlang des Gleisbetts der Brockenbahn auf den höchsten Harzgipfel. Wir werden jedoch der Anziehungskraft des Brockens nicht erliegen - zumal auch keine
geeignete Trasse für Skilangläufer auf den Berg führt, und biegen nach
rechts ein in den alten Kalonnenweg, der nach einem knappen Kilometer Wegstrecke mit
kurzen sportlichen Abfahrten und Anstiegen zum Dreieckigen Pfahl (in der Nähe
Toilettenhäuschen) führt. Von hier geht es auf der Schierker Straße zurück Richtung Torfhaus. Am
Brockenfeldmoor biegt die Loipe scharf rechts ab und führt vorbei an den Hopfensäcken, einem markanten Granitfelsen, zunächst in mäßigem, später nur noch leichtem Gefälle zurück auf den Goetheweg nach
Torfhaus. Wer übrigens am Brockenfeldmoor die Abzweigung verpaßt hat, kann seinen Irrtum wenig später an der Kreuzung von Kaiserweg und
Schierker Straße korrigieren. Hinter der Schutzbütte rechts führt eine weitere Spur zurück Richtung Torfhaus. Wer
links abbiegt, gelangt auf dem Kaiserweg nach Oderbrück.
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