Das Unterharzische, Gebiet VIII, mit dem noch im Harzgau liegenden Orten Hohegeiß, Stiege, Allrode, Siptenfelde und Harzgerode unterscheidet sich wesentlich vom Oberharzischen. Folgende Eigentümlichkeiten seien besonders hervorgehoben. 4. Für mir und mich gibt es nur die eine Form „mich“. 2. Die Bayerische Lautverschiebung fehlt, man spricht bei, mìn mein, lîp Leib usw., zûn Zaun, prût Braut, rûm Raum. 3. Hochdeutsches d am Anfang der Worte wird zu t, z. B. trîste dreist, tecken decken, tênst Dienst. 4. Hochdeutsches g am Anfang der Worte wird zu j, z. B. jalt Geld, jân geben, jôut gut, jrôz groß, jnädig gnädig. 5. Der Umlaut von ü und ö lautet i und ä, z. B. hiser Häuser, schäne schön.

 

 

Stieger Mundart. VIII.

Is de hêre ze hûse? Hê is ungene in kaldr. Me krît dich jô jâr nich mär ze sêne. Ich pin långe zît krånk jewast. - Zahlwörter: aine, zwaije, trefe, färe, finewe, sakse, sewene, åchte, nîne, zâne. - Mê (wir) hân schlacht watter jehåt. Hê kraik er jenunk, er bekam genug davon. Såne schönen fâre sind'n tîr verjnêjen, (solche schönen Pferde sind ein teures Vergnügen).