Seesen

Seesen JagdschlossVorbei an Herrhausen, einem Dorf, das einst vom Stift Gandersheim abhängig war und bereits 947 erstmals urkundlich erwähnt wurde, geht es hinein in die Stadt Seesen. Wahrscheinlich ist die Stadt vor etwa 1200 Jahren entstanden, die erste urkundlicher Erwähnung datiert aus dem Jahre 974. Siedlungsansatz war die Kreuzung mittelalterlicher Handelsstraßen, wo im Schutz einer Burg Waren umgeschlagen wurden und allmählich die ursprünglich "Sehusa", also Seehausen, genannte Ortschaft entstand, die 1428 Stadtrechte erhielt. Die Stadt konnte ihre Bedeutung als Handels- und Warenumschlagplatz jedoch nicht bewahren und wurde zum Ackerbürgerstädtchen. Die Eisenbahn brachte in den Anfängen der Seesener Fremdenverkehrswirtschaft vermehrt Touristen in die Harzstadt.

Seesen Burg SehusaDas heutige Stadtbild Seesens wird nachhaltig geprägt durch breite, sich rechtwinklig schneidende Straßen die im 17. Jahrhundert entstanden. Heute sind nur noch wenige Häuser aus der Zeit vor dem 17. Jahrhundert erhalten. Das älteste, der St. Vitus-Turm, ist vermutlich im 13. oder frühen 14. Jahrhundert als Turm einer Kirche errichtet worden. Die inmitten der Stadt gelegene Burg Sehusa, einst Residenz des herzöglichen Amtmanns, wurde 1592 fertiggestellt und im 19. Jahrhundert um Seitenflügel erweitert. Nordöstlich davon liegen der Ratskeller, im 16. Jahrhundert als Brau- und Hochzeitshaus der Seesener Brauergilde errichtet, die barocke St. Andreas-Kirche sowie das herzögliche Jagdschloß, heute städtisches Museum.

Von Seesen aus führt der Harzrundweg in Richtung Langelsheim. Im Talgrund der Schaller, wo Buchenberg und Langenberg nahe an das Harzmassiv heranrücken, liegt die Gemeinde Hahausen mit dem Ortsteil Neuekrug. In einer natürlichen, paßähnlichen Engstelle konzentrieren sich hier Straßen, Eisenbahn sowie Teile des Dorfes, das sich nordwärts bis in eine weitere Talenge erstreckt. Diese Verkehrsgunst bescherte den vorwiegend bäuerlich tätigen Bewohnern Hahausens in früher Zeit einträgliche Nebenverdienste aus dem Fuhrverkehr. Die steilen Bergflanken boten zudem Ansatzpunkte für Abgrabungen; so wurde im 19. Jahrhundert südwestlich Neuekrug versuchsweise Kupferschiefer abgebaut.