Osterode am Harz

Auf dem Weg in Richtung Osterode durchquert der Radweg Schwiegershausen, einen Ort, der erstmals 1055 urkundlich erwähnt wurde. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde an der Stelle der heutigen Kirche eine Kapelle errichtet, aus der der heutige Taufstein stammt. Die abgeschiedene Lage und jahrhundertelange Ortsansässigkeit vieler Familien brachte sogar eine eigene Spielart der plattdeutschen Sprache hervor. Seit Mitte des 18. bis in die dreißiger Jahre dieses Jahrhunderts florierte in Schwiegershausen die Leinenweberei. Darauf weisen alte Flurnamen wie z.B. ",In den Roten" hin. Dort wurde der Lein/Flachs für mehrere Wochen feucht gehalten, so daß sich der Bast bei den Gärungsprozessen ablöste und die Fasern verarbeitet werden konnten.

Weiter geht es auf dem Harzrundweg in Richtung der Kreisstadt Osterode, vorbei am Feldbrunnen. Er war im 17. und 18. Jahrhundert als Gesundbrunnen bekannt, dem beachtliche Heilwirkung zugeschrieben wurde und dessen Wasser sich durch besondere Klarheit und lieblichen Geschmack auszeichnete. Davon soll sich König Georg II. täglich ein Fäßchen haben bringen lassen, wodurch der Brunnen als "Königsbrünnlein" bekannt wurde.

Osterode KornmarktVom Brunnen aus ist ein Abstecher nach Osterode möglich, einer attraktiven Fachwerkstadt. Die Stadt wurde vermutlich zwischen dem 9. und dem 12. Jahrhundert gegründet. Das alte Rathaus stammt aus dem 14. Jahrhundert; davon zeugen noch die Untergeschosse. Obergeschoß und Dach wurden in der Zeit nach dem Brand 1545, der hintere Teil des Rathauses noch später errichtet. Neben dem Rathaus ist das Hochzeitshaus mit der Ratswaage eines der ältesten Häuser Osterodes, da fast alle aus Stroh und Holz erbauten Gebäude 1545 abbrannten.

Das Amtsgericht war ehemals ein Zisterzienserinnen-Kloster, das im 16. Jahrhundert zu einem Schloß der Grubenhagener umgebaut wurde. Weiterhin sehenswert sind in Osterode das Haus am Kornmarkt 12, das Hochzeitshaus mit der Ratswaage sowie die Schloßkirche. Im Harzkornmagazin ist heute die Stadtverwaltung untergebracht. Das Ritterhaus am Rollberg, 1640 erbaut, beherbergt heute das Heimatmuseum Osterodes.

Von Osterode fährt man - vorbei an der Pipinsburg, einer vorchristlich-keltischen Höhenfeste, die noch im 14. Jahrhundert zeitweilig als Burg diente - weiter nach Badenhausen, das seine erste Erwähnung fand, als Kaiser Otto die Siedlung 968 an die Magdeburger Kirche verschenkte.