Ilfeld

Burg HohnsteinAm flacheren Harzrand entlang fahrend bewegt sich der Radwanderer weiter in Richtung Neustadt. Direkt unterhalb der Burg Hohnstein liegt im weiten, nach Süden hin offenen Tal der staatlich anerkannte Erholungsort. Neustadt, erstmals 1372 urkundlich erwähnt, war historisch Mittelpunkt der Grafschaft Hohnstein und erhielt im Jahr 1866 eine eigene Gerichtsbarkeit. Begünstigt durch die Lage fernab von Eisenbahnverbindungen und Fernstraßen entwickelte sich der Ort schon vor der Jahrhundertwende inmitten ausgedehnter Mischwälder zu einem anerkannten Erholungsort, zu einem Ort mit Sanatoriumsbetrieb. Der Gondelteich und das herrlich gelegene Waldbad sind ideale Orte, sich von der Radtour im Sommer etwas zu erholen. Allerdings besitzt Neustadt auch rund 120 Kilometer Wanderwege, auf denen man bis auf 600 Meter hinaufsteigen kann in die Harzer Wälder.

Doch weiter auf dem Harzrundweg wartet die Stadt Ilfeld in einem der schönsten Täler des Südharzes auf Erkundung. Um das Jahr 1100 wurde auf dem heutigen Burgberg die Illburg erbaut, die Ilfeld 1385 seinen Namen gab. Als ehemaliger Hüttenort verfügt Ilfeld heute über einen historischen Ortskern, in dem der imposante Komplex der Klosterschule besonders bemerkenswert ist. Sie wurde im Jahr 1190 als Prämonstratenserabtei gegründet, 1546 in eine Lehranstalt umgewandelt und dient wegen der guten Luft heute als Rehabilitationsklinik. Als Ausflugsziele von Ilfeld aus gelten das Hufhaus, der Poppenturm oder das Braunsteinhaus.

Die Umgebung von Ilfeld weist auch bemerkenswerte geologische Kleinodien auf. Das Bergwerksmuseum "Rabensteiner Stollen" findet man direkt am Haltepunkt der Harzer Schmalspurbahnen, genauer der Harzquerbahn als ein Bestandteil der Kleinbahn. Der Stollen gilt als das einzige in Deutschland zugängliche Steinkohlebergwerk. Das ehemalige Kupferschieferbergwerk "Lange Wand" befindet sich in einem kleinen Höhenzug am Radweg südlich am Ortsausgang von Ilfeld. Unterspülungen und nachfolgend abrutschende Hänge ließen hier eine auf lange Strecken nahezu vegetationsfreie Felswand entstehen. Die "Lange Wand" am Ortsausgang von Ilfeld, kurz vor der Weiterfahrt nach Ellrich in den Westharz, gibt dem Betrachter den Blick frei in die kontinuierlichen geologischen Abläufe dieser Region des Harzes. .