Herzberg am Harz

Herzberg EinhornhöhleVon Bad Lauterberg aus verläuft der Harzrundweg über Barbis und Scharzfeld nach Herzberg. Nicht entgehen lassen sollte man sich einen Spaziergang bei Scharzfeld um Schulberg und Steinberg herum mit zahlreichen Felsüberhängen und einem Besuch in der Steinkirche und der Einhornhöhle. Die Steinkirche ist eine Hallenhöhle im Dolomit von kulturhistorischer Bedeutung, in der Feuersteingeräte und Tierknochen aus der Altsteinzeit gefunden wurden. Die Einhornhöhle bei Scharzfeld gilt als geowissenschaftlich und kulturhistorisch bedeutsame Tropfsteinhöhle, die erstmals 1541 erwähnt wurde. Die Entstehung der Höhle geht zurück auf die Versickerung von Grundwasser an der Schichtgrenze von Dolomit zur undurchlässigen Grauwacke. Zu Beginn der Eiszeit erweiterte sie ein Bach von Norden aus ständig und verfüllte sie mit Flußschotter. Die heutige Höhle ist nur ein Bruchteil des ursprünglichen Hohlraumsystems.

Herzberg WelfenschloßNach den Erkundungen unter Tage geht es auf dem Radwanderweg weiter in Richtung Herzberg. Schon bei der Anfahrt ist weithin das Welfenschloß mit seinem Museum sichtbar. Der Ort Herzberg besteht mindestens seit 1337. Das Schloß war als Jagdschloß erbaut worden und zunächst Reichsbesitz, jedoch tauschte es 1157 Heinrich der Löwe ein, so daß es bis 1866 ein bevorzugtes Schloß der Welfen blieb. Nach einem Brand 1510 wurde es stark verändert aufgebaut, erstmals zog der Fachwerkstil in das Haus ein. Heute befinden sich in dem Welfenschloß Museen, gezeigt werden Ausstellungen wie "Weltgeschichte in Zinnfiguren" sowie "Der Harz - Forstwirtschaft und Bergbau einst und jetzt".
Der Ort Herzberg gewann im Zuge der Hofhaltung an Bedeutung und Größe. Im 18. und 19. Jahrhundert siedelten sich vermehrt Handwerksbetriebe an, so zum Beispiel 1739 die damals größte Gewehrfabrik des Königreichs Hannover; Exponate sind noch heute im Schloßmuseum zu besichtigen.

Bereits 1565 entstand durch die Umwandlung einer Schmelzhütte die erste Papiermühle Südniedersachsens. Die heutige Papierfabrik, am Unterlauf der Sieber auf dem Gelände der Lonauer Hammerhütte gegründet, ist von überregionaler Bedeutung.

Eine lohnende Pause läßt sich am Juessee einlegen, dem größten Erdfallsee Niedersachsens; ein Schwimmbad sowie ein Tretbootverleih bieten Verweilmöglichkeiten. Von Herzberg führt der Radweg weiter nach Hörden und Düna, wo in den Jahren 1981 bis 1985 Teile der mittelalterlichen Ortswüstung ,,Dunede" ausgegraben wurden.